Stadtteil-Initiative „Lebendige Stadt“
PRESSEMITTEILUNG, Dienstag, 12. Juni 2007

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Kreissparkassen-Neubau: Zustandsstörungen im Ludwigsburger Bahnhofsviertel

Das Stadtviertel ist fertig.

Spätestens seit der Berichterstattung in der Stuttgarter Zeitung und der Ludwigsburger Kreiszeitung in der letzten Woche ist klar, wem die Stadt gehört. Sicher nicht der anwohnenden Bevölkerung.
Unisono werden die Sparkassen-Neubauten gelobt – Einwendungen und Befürchtungen der Anwohner verschwiegen.

Stadtteil-Initiative „Lebendige Stadt“
PRESSEMITTEILUNG
Dienstag, 12. Juni 2007

Kreissparkassen-Neubau: Zustandsstörungen im Ludwigsburger Bahnhofsviertel

Das Stadtviertel ist fertig.


Spätestens seit der Berichterstattung in der Stuttgarter Zeitung und der Ludwigsburger Kreiszeitung in der letzten Woche ist klar, wem die Stadt gehört. Sicher nicht der anwohnenden Bevölkerung.
Unisono werden die Sparkassen-Neubauten gelobt – Einwendungen und Befürchtungen der Anwohner verschwiegen.

Nach über vier Jahren Baustelle macht sich unter den AnwohnerInnen des neuen Bürokomplexes Erleichterung breit. Erleichterung, dass endlich die extreme Belastung durch jahrelangen Lärm, Staub und Baustellenverkehr ein Ende hat.

Das Ergebnis der Baumaßnahme bietet allerdings in keinster Weise einen Grund zur Freude.

Wo früher ein gewachsenes städtisches Leben stattfand, sind inzwischen die Befürchtungen der Anwohner wahr geworden. Die Wohnbevölkerung wurde in großen Teilen vertrieben bzw. aus dem Stadtviertel „herausgekauft“, beim abendlichen Durchqueren der Blumen- oder Gartenstrasse zeigt das neue Büroviertel eine erdrückende, leere Bürolandschaft, bewacht durch private Sicherheitsdienste. Das öffentliche Leben auf der Strasse ist verschwunden. Architektonisch ist die gewachsene städtebauliche Substanz unwiederbringlich zerstört.

Wir nehmen die offizielle Einweihung der Bürokomplexe am heutigen Tag nochmals zum Anlass, den Prozess der Umgestaltung des Schillerviertels deutlich zu kritisieren.

Konsequent wurden seit 2002 die Anliegen und Bedürfnisse der Bevölkerung ignoriert. Die gesamte Planung, das Genehmigungsverfahren und die Durchführung orientierte sich an den Anliegen und Interessen der Bank. Wer das Geld hat, hat die Macht. Bürgerbüro Bauen, Gemeinderat, der Landkreis, die Stadt und die Lokalpresse erwiesen sich als willige Gehilfen im Dienst der Kreissparkasse.

Unbemerkt von der Öffentlichkeit hat die KSK inzwischen weitere Gebäude in der Blumen-, Garten- und Schillerstraße gekauft. Während der Besitz dieser Gebäude bisher mit dem Begriff „Vorhalte-Flächen“ schwammig umschrieben wurde, ist es inzwischen klar, wo es hingehen soll. Die Sparkasse möchte auch die Schillerstrasse und den Schillerplatz (städtisches Gelände!) ganz im ihren Sinne umwidmen. Wie im neuen „Kultur-Veranstaltungsraum“ möchte die Bank auch hier künftig bestimmen, wer am öffentlichen und kulturellen Leben teilnehmen darf, und wer nicht.
Die Hoffnung auf Berücksichtigung von Bevölkerungsinteressen bei diesen nun anstehenden Baumaßnahmen kann - das mussten die AnwohnerInnen in den vergangenen Jahren lernen - getrost vergessen werden.

Wir, als verbliebene Anwohner im Schillerviertel, werden uns auch künftig gegen die zunehmende Privatisierung des öffentlichen Raums in unserer Stadt entschieden wehren.

Für eine lebendige Innenstadt!

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- Stuttgarter Zeitung, 13.06.07

- Fotoshow LKZ (Die Blumenstraße geflissentlich ausgelassen...)