"Als Slogan für ihre Erweiterung in der Innenstadt wählte die Kreissparkasse „Erfolg braucht Platz“. Wir halten dagegen: Menschen brauchen Platz. Auch und gerade in den Innenstädten."
Stadtteilinitiative "Lebendige Stadt", September 2002

Weil es die "einfachen Leute" vielleicht interessiert...

Ludwigsburg hat einen der 10 schönsten Weihnachtsmärkte in der BRD. Sagt der OB. Und:
Ludwigsburg gehört zu den bundesweit 10 Städten mit den teuersten Sparkassenvorständen. Sagt eine Auswertung von FAZ und correktiv.org.

Die Ampel steht auf rot für die Sparkassen. Obwohl sich auch der Ludwigsburger Sparkassen-Ableger mit einem roten "Rekordschwein" und einer neuen Rekord-Design-verdächtigen Leuchtreklame so arg um das eigene Rot bemüht hat - ist der Rotton "HKS 13" laut Bundespatentgericht als Marke bzw. als Kreissparkassenmarke nicht zu schützen. Demnach wird der als Sparkasse-Marke eingetragene Farbton gelöscht und die andere, spanische Bank darf die Bevölkerung genauso rot sehen lassen.

Im Vorfeld der Entscheidung würdigt die Stuttgarter Zeitung in einem Artikel vom 17. Juni  die KSK-Bemühungen in Form des roten "Rekordschweins" am Schillerplatz und in Form der neuen quadratischen, in rotem LED leuchtenden Hinweistafel in der Uhlandstraße.

Einigen wird es wohl zu viel inzwischen mit dem Einfluss der Bank auf das Stadtleben und die Gestaltung der Innenstadt. Will diese doch zum Beispiel jetzt wieder ganz selbstlos und ohne Eigeninteressen ihre Räume für die sogenannte "Zweite Phase der Bürgerbeteiligung zur Entwicklungsmöglichkeiten am Schiller- und Arsenalplatz" zur Verfügung stellen (link). In diesem Zusammenhang finden wir die Idee mit der Mauer um das rote S eigentlich ganz gut.

Hunde pinkeln an die Ecke, andere machen ein rotes "S" hin.
Jahrelang durfte mensch sich auf "eine der schönsten Ecken der Stadt" freuen. Leer steht das alte Gasthaus Schillereck immer noch - aber seine Funktion soll es ab jetzt endlich erfüllen: Zeigen, wem das Ludwigsburger Schillerviertel gehört.

Freuen Sie sich schon jetzt auf das, was als nächstes kommt. In der Schillerstraße, oder am Schillerplatz.

Die Zeit drängt. Bald eröffnet das reanimierte Marstallscenter. Höchste Zeit, die Lücken an der Shopping-Meile vom "Wohlfühl-Bahnhof" zum Marstallcenter in Höhe von Schillerplatz (Eigentümer: Stadt) und Arsenalplatz  zu schließen.

 

300 Menschen haben im Info-Continer "Ziel" der Stadt ihre Meinung zur Umgestaltung des Platzes gesagt. Nach der Bürgerbeteiligung kommt die Sparkasse, nicht in den Info-Container, sondern eher demnächst in den Bauausschuss und Gemeinderat. Die Sparkasse will ja mit ihrer "Hauptstelle zur Straße vorrücken" (kein Mut zur Kommerzlücke). Schon jetzt dürfen wir gespannt sein, welche wohltätigen Meinungen letztlich den Gemeinderat in dieser schwierigen Frage überzeugen werden.

Am 4. Dezember 2012 wurde die Stadt Ludwigsburg als "Barrierefreie Gemeinde in Baden-Württemberg" ausgezeichnet. Die Kreissparkasse ist mit dabei und hat die Bürgersteige vor den Parkplätzen ihres Kulturpalastes bei der Umgestaltung der Blumenstraße absenken lassen, um Menschen mit Kinderwagen oder Rollstuhl das wechseln der Straßenseite zu ermöglichen. Die Sparkasse ist also auf einem guten Weg: Exklusive Veranstaltungen inklusive Inklusion (alle haben was davon).

Dienstag, 11.06.2013, ca. 14:00 bis 19:00 Uhr

Wir freuen uns. In zähen Verhandlungen gelang es der Stadt zu erreichen, dass die Backsteinbau-Restauration am Schillerdurchlass (früher Gaststätte Schillereck, dann Gaststätte Üngüt Milyanli) nicht weiter dem Verfall preisgegeben wird, sondern jetzt dem Schutz der Sparkasse und von Werbeplanen ("Ja, die dürfen das") anvertraut ist. Vertraut ist AnwohnerInnen, dass die Sparkasse hier Zug um Zug das Viertel am Bahnhof aufkauft. Unvertraut allerdings die neue Strategie der Bank im Umgang mit der gewachsenen Bebauung - da ist mensch ja bisher anderes gewohnt. Kein Vertrauen gibts im Schillerviertel in die Verhandlungsstrategie der Stadt - wie bei der anderen Bank könnte es da geheissen haben: Wir machen den Weg frei. Wir sagen: Finger weg vom Schillerplatz.

Die Okkupierung des Schillerviertels durch die Farbe Rot schreitet munter voran. Offensichtlich ist der unter dem Jubel der anwohnenden Bevölkerung im Jahr 2007 eröffnete "filgrane" Erweiterungsbau in der Uhland-, Garten- und Blumenssraße ("Wir brauchen hier in der Stadt Platz für 700 Arbeitsplätze") doch schon wieder zu klein.

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Dennoch bleiben Fragen. Ob es auch hier hochkarätige Kulturveranstaltungen geben wird? Ob dann das "Tellertaxi" auch in der geschäftigen Schillerstraße wie sonst bei KSK-Veranstaltungen in der Blumenstraße quer über den BürgerInnensteig parken wird? Oder: Ist die Sache mit dem Geld nicht eh schon ziemlich antiquiert?

So oder so - Kreissparkasse, da steckt Musik drin.

Kaum sind die "filgranen" Büroklötze samt "Kulturzentrum" von der Uhlandstraße bis zur Gartenstraße (und zu den älteren Bürogebäuden am Schillerplatz) fertig gestellt, zeigt die Kreissparkasse, dass sie noch mehr vorhat mit dieser Stadt. Jetzt sollen noch die restlichen alten Gebäude um die Bank in der Garten- und Schillerstraße dem Geld weichen.
Besonderes ansprechende Vorsätze hat die Bank bezüglich des Schillerplatz (städtisches Gelände). Der soll bis zur Straße hin bebaut werden ("Vorrücken der alten Hauptstelle"), damit "der Erfolg" die shopping-Lücke auf dem Weg vom Bahnhof zur Wilhelmgalerie schliesst.
Manche sehen bei dieser Vorstellung rot.

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[Nov 2005 - Jan 2006] Durch monatlich wechselnde Diaprojektionen hat das neue Kreissparkassen-Kulturzentrum in der Blumenstrasse großen Schaden genommen.
Die Bank wirft den Begriff "Zustandsstörung" in den Raum. Besser könnte man das gesamte Geschehen im Zuge der Umgestaltung des Stadtviertels nicht beschreiben.

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